Organisation
Der Einfluss der laotischen Kultur und des sozialen und politischen Systems stellen im Spitalalltag oft eine grosse Herausforderung dar. So kennt die laotischen Kultur wenig vorausschauende Planung. Das soziale und politische System hemmt dazu die Übernahme von Verantwortung und das Treffen von Entscheidungen durch Mitarbeitende. Die Passivität der Mitarbeitenden, die fehlende Gewohnheit zu systematischem Denken und Vorgehen, die Unerfahrenheit der mittleren und unteren Kader in Führungsfragen hemmen die von der Regierung gewünschte zunehmende Autonomie der Spitäler.
Eine grosse Herausforderung bei der täglichen Arbeit ist die Tatsache, dass weder in der laotischen Kultur noch im politischen System die Übernahme von Verantwortung und das Mitdenken von Mitarbeitenden im Vordergrund steht. Sehr vieles wird zentral vom Gesundheitsministerium oder von der Provinzregierung entschieden, so wie es in 5-Jahresplänen festgelegt ist. Die Entscheidungswege sind sehr zentral orientiert und lassen den Einzelnen wenig Initiative.
Auch im Spital stehen die bürokratischen Abläufe oft den praktischen Abläufen im Weg. Im bisherigen System wurde weder von der Bevölkerung, noch von den Mitarbeitenden im Spital eine aktive Mitsprache und Mitgestaltung erwartet.
Den Stationen und Abteilungen stehen praktisch keine Mittel zur Verfügung, um in ihrem Bereich Anschaffungen zu tätigen. Das limitiert auch die Motivation, um selber Verbesserungen zu initiieren. Der Kauf von Ordnern auf der Intensivstation ermöglicht es, gemeinsam erarbeitete Behandlungsrichtlinien zugriffsfreundlich abzulegen. Mit der Beschaffung von Aluminiumschalen lassen sich die Medikamente für einzelne Patientinnen und Patienten nun in den Stationszimmern sortieren.