Jetzt unterstützen

Laos und Gesundheit

Laos ist ein Binnenland in Südostasien, das an Thailand, Kambodscha, Vietnam, China und Myanmar grenzt. Die demokratische sozialistische Volksrepublik Laos (Lao PDR) ist mit 236’000 km2 gut fünfmal so gross wie die Schweiz und hat rund 7,5 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner. 60 % davon sind unter 25 Jahre alt.

Laos ist ein Vielvölkerstaat mit 50 anerkannten Ethnien und vielen verschiedenen Sprachen. Der Buddhismus ist die prägende Religion, der Glauben wird jedoch stark beeinflusst von Ahnenkult, Animismus und Geisterglauben. Die Folgen der intensiven Bombardierungen im Indochina-Krieg von 1964 bis 1975 wirken bis heute nach und fordern weiter Opfer aufgrund explodierender Blindgänger.


Ein von Armut geprägtes Land

Laos bleibt trotz grossen Entwicklungsschritten in den letzten 3 Jahrzehnten eines der armen Länder der Welt. Das Pro-Kopf-Jahreseinkommen betrug 2019 ca. 2670 USD, damit liegt Laos auf Rang 131 von 190 Ländern der Welt. Im Vergleich dazu belegt die Schweiz mit einem Jahreseinkommen von 84’000 USD pro Kopf auf Rang 2.

Über zwei Drittel der Bevölkerung arbeiten in der Landwirtschaft, mehrheitlich als Selbstversorger. Zu den Exportprodukten gehören in erster Linie Elektrizität und Bodenschätze, in kleinerem Ausmass Naturprodukte wie beispielsweise Kaffee. Der Tourismus wächst zusehends, wobei ein grosses Gewicht auf Nachhaltigkeit und Erhaltung der Natur gelegt wird.


Gesundheit

Die Armutsfolgen zeigen sich im Bereich Gesundheit anhand zahlreicher messbarer Parameter:

  • 21 % der unter 5-Jährigen zeigen Wachstumsrückstände aufgrund von Mangelernährung
  • Die Lebenserwartung der Männer beträgt 65, die der Frauen 69 Jahre (CH ♂ 82 / ♀ 86 Jahre)
  • Kindersterblichkeit: Jedes 22. Kind stirbt vor dem fünften Lebensjahr (Laos 46/1000, CH 4/1000)
  • Die Müttersterblichkeit ist 40- bis 80-mal höher als in Europa und entspricht dem Stand in der Schweiz am Ende des 19. Jahrhunderts
  • Für Gesundheitsbelange stehen dem Staat nur sehr beschränkte Mittel zur Verfügung, ein Grossteil der Gesundheitskosten muss von der Bevölkerung selbst getragen werden
Die Folgen der Armut zeigen sich auch im Gesundheitsbereich. Der laotischen Staat verfügt nur über eingeschränkte Mittel für die Gesundheitsversorgung.

Das Gesundheitswesen in Laos im Vergleich

Trinkwasser

In Laos hatten 2018 nur rund 16 % der Bevölkerung Zugang zu sicherem Trinkwasser, in der Schweiz waren es 95 %. Zugang zu «sauberem» Trinkwasser hatten in Laos etwa 85 %, in der Schweiz 100 %.

Gesundheitskosten

Eine Krankenversicherung ist in Laos abgesehen von Staatsangestellten die Ausnahme. Patientinnen und Patienten tragen die Gesundheitskosten mehrheitlich selbst.

2017 betrugen die Gesundheitsausgaben in Laos pro Person 2017 62 USD, in der Schweiz waren es im Vergleich dazu 9956 USD pro Person. 35 % der Gesundheitsausgaben in Laos wurden 2018 staatlich über Steuern finanziert (Schweiz 30 %), der private Anteil betrug 48 % (Schweiz 70 %). Die übrigen 17 % wurden vom Ausland respektive ausländischen Organisationen übernommen.

Die direkten Zusatzausgaben betrugen 2018 in Laos 29 USD pro Kopf, in der Schweiz waren es hingegen 2882 USD. Rund 48 % der laotischen Bevölkerung waren 2018 von einem Armutsrisiko aufgrund Krankheit oder Unfall bedroht. In der Schweiz lag dieser Anteil bei 3 %.

Gesundheitsversorgung

Während 2018 in der Schweiz auf 1000 Einwohnerinnen und Einwohner rund 4,3 Ärztinnen und Ärzte kamen, waren es in Laos 0,4. Auf 1000 Einwohnerinnen und Einwohner gab es in der Schweiz 17,5 Pflegende und Hebammen, in Laos hingegen nur 1,0. Die Anzahl Spitalbetten betrug in der Schweiz 4,7, in Laos 1,5 pro 1000 Einwohnerinnen und Einwohner.

Pflege und Betreuung im Spital

In Laos übernimmt das Pflegepersonal nur die Verabreichung von Medikamenten, überwacht Infusionen und wechselt Verbände. Die Pflege und Verpflegung übernehmen hingegen die Angehörigen rund um die Uhr.

In Laos übernehmen die Angehörigen die Pflege und Verpflegung von Patientinnen und Patienten rund um die Uhr.
Kostenübernahme im Spital

Die Kosten für die medizinische Behandlung (Medikamente, Operationen) sind staatlich gedeckt. Kosten für Pflegematerial und häufig auch für spezielle Medikamente müssen Patientinnen und Patienten hingegen selbst bezahlen.

(Quellen: Weltbank und WHO, 2018)