Jetzt unterstützen

Auf der Intensivstation zählt jede Sekunde

06. September 2022

Für die Arbeit auf der Intensivstation am KSW haben die Mitarbeitenden in der Intensivpflege eine Zusatzausbildung – nicht so in Laos. Für die Behandlung der Patientinnen und Patienten nach einer Operation oder einem schweren Unfall geben sie aber in beiden Spitälern alles – Feiertage inklusive.

Winterthur

Martina Keller hat schon ihr Vorpraktikum am Kantonsspital Winterthur (KSW) gemacht und arbeitet nun nach diversen Anstellungen an anderen Spitälern als Leitung Pflege im Zentrum für Intensivmedizin am KSW.

Martina Keller im Gespräch mit einer Angehörigen.

Bitte schildere deinen beruflichen Werdegang. Wie kamst du zu deiner heutigen Anstellung?
Gestartet habe ich mit einem Vorpraktikum am KSW, anschliessend habe ich die Grundausbildung absolviert.

Nach insgesamt sechs Jahren am KSW wechselte ich nach Bern in die Intensivmedizin am Inselspital und absolvierte dort das NDS Intensivpflege. Nachdem ich insgesamt drei Jahre in Bern gearbeitet hatte, wechselte ich zur Privatklinik Lindberg in Winterthur. Zuerst übernahm ich die stellvertretende Leitung IPS, Aufwachraum, Tagesklinik und Privatnotfall, später war ich für die Hauptleitung verantwortlich, bis ich dann 2017 nach insgesamt elf Jahren für meine jetzige Funktion wieder ans KSW kam. Im Frühjahr 2022 habe ich den Master in Managed Health Care abgeschlossen. Im Gesundheitswesen in der Schweiz werden hohe Anforderungen an die fachspezifischen Ausbildungen und an die Qualifikationen für die Tätigkeit auf der Intensivstation gestellt.

«Es ist ein Beruf, der unheimlich viel zurückgibt.»
Martina Keller
Leitung Pflege, Zentrum für Intensivmedizin

Phonsavan

Monmanee Sybounheuang kam als freiwillige Mitarbeiterin ans Provinzspital Xiengkhouang. Nach ihrer Ausbildung in der Pflege arbeitet sie nun auf der Intensivstation und dem Notfall.

Warum hast du dich selbst für die Arbeit auf der Intensivstation entschieden?
Ich musste nachts manchmal Dienst in der Notaufnahme oder auf der Intensivstation leisten. Diese Arbeit gefiel mir ausnehmend gut, und nachdem ich einige Jahre Berufserfahrung in der Inneren Medizin gesammelt hatte, bekam ich die Chance, in den Pflegepool Intensivpflege/Notfall zu wechseln.

Frau Monmanee misst regelmässig den Blutdruck ihrer Patientinnen und Patienten.

Was gefällt dir an deiner beruflichen Tätigkeit besonders gut?
An meiner Tätigkeit gefallen mir besonders die interprofessionelle Zusammenarbeit und die abwechslungsreiche, spannende Tätigkeit in der Intensivmedizin. Die sich rasch ändernden Situationen und die damit verbundenen Herausforderungen bereichern meinen Berufsalltag. Diese aussergewöhnlichen Situationen gemeinsam meistern zu können, schätze ich sehr. Ich schätze den Kontakt und den Austausch unter den verschiedenen Berufsgruppen wie auch die Begleitung und die fachliche Unterstützung meines Teams in der ganzen Bandbreite der individuellen Lebensabschnitte und Herausforderungen. Alltag in der Intensivpflege – «viel Verantwortung und täglich neue Herausforderungen.»

«Wenn es schwerkranken Patientinnen und Patienten besser geht, empfinde ich grosses Glück.»
Monmanee Sybounheuang
Pflegefachfrau, Intensivstation und Notfall

Gibt es etwas, was dich stört?
Was mich beschäftigt, ist der aktuelle Fachkräftemangel und die damit verbundene Belastung des Teams. Es gibt viele schwierige Situationen, aber das Hauptproblem ist der Mangel an Geräten und Material – und der Personalmangel. Weil wir immer mehr Patientinnen und Patienten zu betreuen haben, bleibt uns wenig Zeit für unsere Familien und zum Entspannen.

Wird die Arbeit auf der Intensivstation besser bezahlt als jene auf einer normalen Station?
Nein, die Entlöhnung ist einheitlich. Alle Krankenschwestern, die den gleichen Ausbildungsstand vorweisen können und die gleiche Position innehaben, verdienen gleich viel. Wie viel wir arbeiten müssen oder welche Anforderungen die Arbeit mit sich bringt, spielt für das Gehalt keine Rolle.

Was wünschst du dir vom Projekt Spitalpartnerschaft und von den Schweizer Beteiligten?
Die Teams aus der Schweiz bringen uns immer wieder Geräte oder Material mit, die bei uns fehlen. Das schätzen wir enorm. Noch wichtiger ist aber, dass wir viel von ihnen lernen können und sie uns in jeder Hinsicht helfen. Das ermöglicht es uns, unsere Patientinnen und Patienten effizienter zu behandeln. Ich wünsche mir, dass es noch möglichst viele Einsätze gibt.

Was wünschst du dir für die Zukunft?
Dass die Mitarbeitenden an den neuen medizinischen Materialien geschult werden, damit
sie die Patientinnen und Patienten effizient behandeln können.